Die "Reichserntedankfeste" (1933-1937) auf dem Bückeberg in der heutigen Gemeinde Emmerthal gehörten mit bis zu einer Million Teilnehmenden zu den größten Massenveranstaltungen des Nationalsozialismus und standen in einer Reihe mit den Feiern zum 1. Mai in Berlin und den Reichsparteitagen in Nürnberg.
Die im Propagandaministerium geplanten aufwändigen Inszenierungen sollten über die Medien, aber auch ganz konkret vor Ort die Menschen auf die Person Adolf Hitler und gleichzeitig eine konstruierte "Volksgemeinschaft" einschwören. Durch Vereinnahmung bei gleichzeitiger aggressiver Ausgrenzung derjenigen, die nicht dazu gehören sollten, wurde eine Stimmung erzeugt, die in letzter Konsequenz bis in den Vernichtungskrieg führte. Dazu gehörten neben "Blut und Boden"-Rhetorik auch aufwendig inszenierte militärische Vorführungen.
Der Kurs umfasst zunächst am 3. Mai 2022 einen Vortrag zu den Zielen, dem Ablauf und der Dramaturgie der "Reichserntedankfeste", bevor am 7. Mai 2022 bei einem Besuch des Dokumentations- und Lernort Bückeberg u.a. gezeigt wird, mit welch hohem Aufwand das Gelände bis heute erkennbar gestaltet wurde.
Die beiden Termine können unabhängig voneinander wahrgenommen werden.
Der Besuch des Vortrags ist nicht Voraussetzung für die Teilnahme an der Führung.
Der Referent Alexander Remmel ist Geschäftsführer der Dokumentations- und Lernort Bückeberg gGmbH.